Kostüme und Dekorationen

Vor allem zu Beginn des 19. Jahrhunderts werden Kostüme und Dekorationen ausgewählter Theaterinszenierungen für ein breites Publikum in handkolorierten Drucken verbreitet. Einzelne Theater geben Abbildungen ihrer Kostüme und Dekorationen in Heftsammlungen heraus. Gleichzeitig zeichnen Künstler einzelne Schauspieler und Schauspielerinnen unmittelbar während ihrer Bühnenauftritte und veröffentlichen diese skizzenhaften Darstellungen ebenfalls fortlaufend in Heften. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wächst die Zahl an Einblattdrucken, oft als Bilderbogen bezeichnet, die Kostüme aus Theaterstücken vorstellen. Auch Postkarten mit Schauspielern in ihren Theaterrollen kommen in Umlauf.
Parallel dazu entstehen Überblicksdarstellungen zur Entwicklung des Kostüms auf der Bühne sowie sog. Kostümkunden, die die Entwicklung von Kleidung, Frisuren und Accessoires aus kulturhistorischer Perspektive beschreiben. Letztere dienten den Theatern zur Orientierung bei der Herstellung historisierender Kostüme. Da es sich viele Theater allerdings nicht leisten konnten, Kostüme und Dekorationen individuell anzufertigen, etablierten sich Theaterateliers. Sie fertigten seriell oder nach konkreten Entwürfen Dekorationen, Dekorationselemente, Requisiten, Kostüme oder sogar Bühnentechnik an. Ihr Angebot veröffentlichten sie in Katalogen, aus denen jedes Theater seine gewünschte Ausstattung bestellen konnte.