Die Postkarte war ab den 1880er Jahren in den meisten Ländern der Welt etabliert und erfreute sich als günstige Alternative zum Brief großer Beliebtheit. Und das trotz des Umstands, dass es sich dabei um ein offenes Mittelungsmedium handelte, welches den Inhalt nicht durch einen Briefumschlag verbarg. Um private Nachrichten dennoch vor neugierigen Augen zu schützen, entwickelten sich unterschiedliche Ansätze, um das schnell und heimliche Lesen der Mitteilungen zu unterbinden.

Wie hier an den Beispielen aus der Postkartensammlung Georg Jäger zu sehen, wurden Worte mittels einer Geheimschrift geschrieben oder aus einer Mischung aus Zahlen und Buchstaben zusammengesetzt. Auch das Voraussetzen von Hilfsmitteln, wie einem Spiegel, oder der Kenntnis von Stenographie dürfte letztendlich dazu geführt haben, den Kreis derjenigen, die die Nachricht lesen können, einzuschränken.

Zudem waren den absendenden und empfangenden Personen Anfang des 20. Jahrhunderts auch Codes in Form der Briefmarkensprache bekannt, welche hier ebenfalls zu sehen ist.