Die Vollendung des Kölner Doms

Sulpiz Boisserée: Geschichte und Beschreibung des Doms von Köln, nebst Untersuchungen über die alte Kirchenbaukunst, als Text zu den Ansichten, Rissen und einzelnen Theilen des Doms von Köln. Stuttgart: Boisserée & Cotta, 1823-1831

Maße: 106 x 78 cm
Halbledereinband
Signatur: Th S 0 : 34 [c]
Provenienz: Alter Bibliotheksbesitz (Stempel Großherzogliche Bibliothek)
Sammlung: Varia der HAAB Weimar

Auf dem linken Hochufer des Rheins, im Zentrum von Köln, steht der gotisch-neugotische Dom. Die heute 157,38 m hohe, 144,58 m lange und 86,25 m breite fünfschiffige Basilika mit der weithin sichtbaren mächtigen Doppelturmfassade gilt als das Wahrzeichen Kölns. Im 16. Jahrhundert hatte man die Bauarbeiten des 1248 begonnenen Bauwerkes eingestellt: Der gotische Chor und die unteren Geschosse des unvollendeten Kathedrale waren, wie der symbolhaft auf dem Südturm verbliebene Baukran, schon damals von Weitem sichtbar. 1814 und 1816 machten dann der Architekt Georg Moller in Darmstadt und zwei Jahre später in Paris Sulpiz Boisserée die beiden Teile des mittelalterlichen Fassadenrisses ausfindig, der die Westfassade des Doms fertiggestellt zeigt.«[1]

Boisserée, Sohn eines Kölner Unternehmers, war schon früh mit Kunst und Literatur in Berührung gekommen: Neben seiner Liebe zu den Bildern, war es der Dom, »dessen geheimnisvolles Innere und …, anklagendes Äußere ihn von früher Jugend an in seinen Bann zog.« Er verfolgte zwei Ziele, zunächst die Rettung und später die Vollendung des Doms. Innerhalb von zwölf Jahren entstand eine Sammlung von bildlichen Darstellungen, die als Geschichte und Beschreibung des Doms von Köln mit zwanzig Kupfertafeln in vier Lieferungen zwischen 1823 und 1831 herausgegeben wurde. Einen wichtigen Förderer für die Umsetzung seiner Pläne hatte er in Goethe gewonnen. Wegen der Publikation eines Dombuches war Goethe mit dem Verleger Johann Friedrich Cotta[2] in Verbindung getreten und hatte eine Ausstellung der Domzeichnungen im Weimarer Schloss ermöglicht. Goethe, der den Dom 1774 zum ersten Male gesehen hatte, reiste 1815 noch einmal nach Köln und wurde mit seiner Schrift Kunst und Altertum an Rhein, Main und Neckar (1816) zum Befürworter der Vollendung des Kölner Doms.[3] Am 4. September 1842 hatte man den Grundstein zum Weiterbau des Domes gelegt, und 1880, nach mehr als sechshundert Jahren vollendet. Der Architekt war Ernst Friedrich Zwirner.                                                                                                                                           

Text: Claudia Kleinbub

[1] Vgl. Kramp 2002, S. 14-18.

[2] Der Textband wurde 1823 veröffentlicht (HAAB Signatur Th S 0 : 34 [c]).

[3] Vgl. Klein 1980, S. 69-72.

Digitalisat des Buches: Sulpiz Boisserée: Geschichte und Beschreibung des Doms von Köln, nebst Untersuchungen über die alte Kirchenbaukunst, als Text zu den Ansichten, Rissen und einzelnen Theilen des Doms von Köln. Stuttgart: Boisserée & Cotta, 1823-1831

Der Text erschien erstmals in: Reise in die Bücherwelt. Hrsg. im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar von Michael Knoche. Köln, Weimar: Böhlau 2011.

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