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Der Maestro korrigiert
Liszt's Graner Fest-Messe. Zur solennen Einweihung der Basilica in Gran am 31. August 1856, componirt und aufgeführt. Clavier-Partitur (vierhändig) von M. Mosonyi, rev. vom Componisten. Wien: Dunkl; Pest: Rózsavölgyi; Leipzig: Röder, um 1865
Maße: 25,5 x 34,5 cm
Halbleineneinband
Signatur: L 3094
Provenienz: Korrekturexemplar des Komponisten
Franz Liszts Stoßseufzer, »dass an dem langwierigen Geschäft des Selbst-Korrigierens wenige so zu laborieren haben als eben ich«, kann mit Fug und Recht auch auf die zahlreichen Bearbeitungen, Korrekturen und Revisionen seiner Graner Festmesse bezogen werden. Die häufigen Änderungen bewogen seine Verleger sogar dazu, in manchen Fällen statt Neudrucke zu veranlassen, frühere Ausgaben der Messe an den revidierten Stellen zu überkleben und als neue Ausgaben anzubieten. Im Fall des eigenhändigen Korrekturexemplars stammen die Überklebungen und Korrekturen aber von der Hand des Komponisten, wie er selbst auf dem Titelblatt vermerkt hat. Dabei hat er sich nicht die ursprüngliche Orchesterfassung, sondern einen Klavierauszug zu vier Händen vorgenommen, den sein Landsmann und Freund Mihály Mosonyi verfasst hat. Neben Liszts Eintragungen enthält das Exemplar auch Notizen des Stechers, die beweisen, dass es sich um die Druck- oder Stichvorlage, gewissermaßen um das »Manuskript« der 1872 bei Schuberth in Leipzig erschienenen Ausgabe handelt. Unter anderem notierte der Stecher eine Aufstellung der Druckplatten (Titelseite), Hinweise zum geänderten Format und zur Plattennummer (S.3).
Maße: 25,5 x 34,5 cm
Halbleineneinband
Signatur: L 3094
Provenienz: Korrekturexemplar des Komponisten
Franz Liszts Stoßseufzer, »dass an dem langwierigen Geschäft des Selbst-Korrigierens wenige so zu laborieren haben als eben ich«, kann mit Fug und Recht auch auf die zahlreichen Bearbeitungen, Korrekturen und Revisionen seiner Graner Festmesse bezogen werden. Die häufigen Änderungen bewogen seine Verleger sogar dazu, in manchen Fällen statt Neudrucke zu veranlassen, frühere Ausgaben der Messe an den revidierten Stellen zu überkleben und als neue Ausgaben anzubieten. Im Fall des eigenhändigen Korrekturexemplars stammen die Überklebungen und Korrekturen aber von der Hand des Komponisten, wie er selbst auf dem Titelblatt vermerkt hat. Dabei hat er sich nicht die ursprüngliche Orchesterfassung, sondern einen Klavierauszug zu vier Händen vorgenommen, den sein Landsmann und Freund Mihály Mosonyi verfasst hat. Neben Liszts Eintragungen enthält das Exemplar auch Notizen des Stechers, die beweisen, dass es sich um die Druck- oder Stichvorlage, gewissermaßen um das »Manuskript« der 1872 bei Schuberth in Leipzig erschienenen Ausgabe handelt. Unter anderem notierte der Stecher eine Aufstellung der Druckplatten (Titelseite), Hinweise zum geänderten Format und zur Plattennummer (S.3).

Liszt hatte die Messe im Jahr 1855 in Weimar für die Einweihung der neuen Basilika in Esztergom (Gran, Ungarn) am 31. August 1856 komponiert. Diese Weihe war in Liszts Heimatland ein Akt von nationalem Interesse: In Esztergom war König Stephan von Ungarn gekrönt worden, und außerdem war dort der Sitz des Erzbischofs. Die Messe ist unter Liszts kirchlichen Kompositionen bei weitem die längste und übertrifft in der Orchesterbesetzung sogar die der Ungarischen Krönungsmesse.
Das Korrekturexemplar wurde 2010 im Antiquariatshandel erworben. Es ergänzt die bereits vorhandenen Ausgaben dieses Werkes in der Sammlung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und stellt eine Bereicherung des umfangreichen Liszt-Bestandes dar, in dessen Mittelpunkt ein großer Teil von Liszts eigener Bibliothek steht.
Text: Johannes Mangei
Digitalisat des Buches: Liszt's Graner Fest-Messe. Zur solennen Einweihung der Basilica in Gran am 31. August 1856, componirt und aufgeführt. Clavier-Partitur (vierhändig) von M. Mosonyi, rev. vom Componisten. Wien: Dunkl; Pest: Rózsavölgyi; Leipzig: Röder, um 1865
Das Korrekturexemplar wurde 2010 im Antiquariatshandel erworben. Es ergänzt die bereits vorhandenen Ausgaben dieses Werkes in der Sammlung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und stellt eine Bereicherung des umfangreichen Liszt-Bestandes dar, in dessen Mittelpunkt ein großer Teil von Liszts eigener Bibliothek steht.
Text: Johannes Mangei
Digitalisat des Buches: Liszt's Graner Fest-Messe. Zur solennen Einweihung der Basilica in Gran am 31. August 1856, componirt und aufgeführt. Clavier-Partitur (vierhändig) von M. Mosonyi, rev. vom Componisten. Wien: Dunkl; Pest: Rózsavölgyi; Leipzig: Röder, um 1865